Matthäus 28,20
Giulia Oreste hat vor einigen Monaten nur knapp den grauenhaften Unfall überlebt, der ihren Bruder getötet hat. Seitdem ist die heitere Fassade ihres Lebens zerbrechlicher als bemaltes Porzellan.
Aiman LeGris war dabei, als der Unfall passierte. Seit er Giulia damals aus dem Fluss zog, kann er sie nicht vergessen. Er hält sich in den Schatten, beobachtet sie. Denn auch wenn diese niemals glauben würde, dass ihr akute Gefahr droht, so weiß er es besser. Deshalb ist er zur Stelle, bevor sie das Glas mit der farblosen Flüssigkeit trinkt. Und auch später, als der Schuss aus der Pistole nicht ihren Körper durchschlägt, sondern den seinen.
Damit muss Giulia von einem Moment zum anderen nicht nur um ihr eigenes Leben kämpfen, sondern auch um das von Aiman. Aiman, dessen Blut neben ihr den Autositz tränkt und von dem ihr langsam klar wird, warum er stets im rechten Moment an ihrer Seite war ...